Venedig - Komposition in Stein und Wasser


 

  

 

Palazzi am Canal Grande
 Ätzradierung

Campo
Federzeichnung

Innenhof mit Brunnen
Rohrfederzeichnung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 (alleinige Rechte bei U.Siwik)

Verbanne dein Wissen über Straßen und Plätze,
über Brunnen und Brücken über Wasser und Stein.
Entflieh allem Zeitmaß, vergiss alle Zwänge:
Gib Raum dieser Stadt, in ihr Leben tauch ein.
Ihre Straßen sind Kanäle und zahllose Gassen -
eine jegliche hat ihr eignes Gesicht.
Zeit wird gemessen an der Eile der Strömung.
Rollende Räder: hier nützen sie nicht!
Verweile auf Plätzen, von Verkehr nicht umbrandet,
nur sanft überspielt von vielfachem Schritt.
Dort atmet Venedig im Gewande des Alltags,
der Fremden kaum achtend,dort teilt es sich mit.
Die Brücken zwar führen auch hier über Wasser,
doch nicht als Sklaven einer technischen Welt!
Sie leiten dich freundlich mit der Würde des Alters:
Arabresken einer Stadt, die kein Alter entstellt.
Die Brunnen Venedigs - einst gaben sie Wasser!
Ihr schrundiger Stein trägt geduldig als Gast
den Regen, die Vögel und spielende Kinder
und jeden der Ruhe dort sucht und Rast.
Die Wasser Venedigs in schillernden Farben
geben sich dienend, umschmeicheln die Stadt.
Und nagen doch hungrig an Bauten und Pfosten -
zerstörend, verschlingend und werden nicht satt ...
In Gleichmut ertragen die alten Palazzi
den tückischen Nager. Sie lassen ihn ein
zu Zeiten der Flut und im Dunkel der Nächte -
morbide Verbindung von Wasser und Stein.
*

(B. Siwik, aus: Intermezzi italiani)

 

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